Forest EcoValue
Das Projekt Forest EcoValue möchte vielfältige Waldökosystemleistungen durch neue zirkuläre/grüne/biobasierte Märkte und Wertschöpfungsketten unterstützen.
Schwerpunkte und Ziele des Projekts
Das Projekt Forest EcoValue basiert unter anderem auf den folgenden Tatsachen:
- Ökosystemleistungen sind der direkte und indirekte Nutzen, welchen Menschen aus dem Ökosystem ziehen. In dieser Hinsicht spielen Wälder eine tragende Rolle bei der Eindämmung des Klimawandels und der Widerstandsfähigkeit des Alpenraumes. Sie bieten zahlreiche Ökosystemleistungen und ökologisch-soziale Vorteile wie Kohlenstoffabscheidung, Verringerung der Luftverschmutzung, Erhöhung der Biodiversität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturgefahren.
- Alpine Wälder sind durch Vernachlässigung, Klimawandel und territorialen Abbau bedroht, welche progressiv zu einer Verarmung der natürlichen Ressourcen und einem Rückgang der Waldökosystemleistungen führen.
- Die Kosten der Walderhaltung sind hoch, daher können öffentliche und private Eigentümerinnen und Eigentümer oft kein ausreichendes wirtschaftliches Einkommen erzielen: Öffentliche Fördermittel und Einnahmen aus traditionellen Holzwertschöpfungsketten sind nicht länger ausreichend und die Erschließung zusätzlicher Ressourcen stellt eine offensichtliche Notwendigkeit dar. Einige überzeugende Beispiele für ökonomische Bewertungsmethoden und Zahlungsschemen existieren bereits, etwa für Emissionsgutschriften, aber es ist notwendig, neue Geschäftsmodelle zu erforschen und die ökonomischen Bedingungen in Relation zu den vielfältigen Waldökosystemleistungen zu definieren.
Das dreijährige Projekt will sich dieser Herausforderung annehmen, indem es innovative nachhaltige Geschäftsmodelle von gegenseitigem Vorteil für die Waldbewirtschaftung und Walderhaltung entwickelt. Diese basieren auf grünen Wertschöpfungsketten und beziehen verschiedene Sektoren (Energie, Bauwesen, Chemie/Pharmazeutik, Lebensmittel, Freizeit usw.), öffentliche und private Akteurinnen und Akteure sowie Bürgerinnen und Bürger ein.
Das Projekt wird neue Rahmenbedingungen für öffentlich-private Märkte und Zahlungsschemen vorschlagen, welche den Wert der Waldökosystemleistungen in Richtung regionaler Wertschöpfungsketten maximieren. Das Projekt basiert auf der Erkenntnis, dass die Wiederherstellung und Erhaltung gesunder Wälder einen Wert zu Gunsten des gesamten Alpenraums hat. Außerdem fördert dieses Vorgehen die Entwicklung grüner Unternehmen sowie nachhaltiger Arbeitsmöglichkeiten in den alpinen Gemeinden.
Es wird im Rahmen des Interreg Alpine Space Programme 2021 – 2027 mitfinanziert und begann offiziell mit dem Kick-off-Meeting in Turin im November 2022.
Weitere Informationen zum Austrian Living Lab finden Sie hier.
Partnerschaft
Das Projekt Forest EcoValue bringt Partner aus fünf europäischen Ländern zusammen und umfasst zehn verschiedene Organisationen mit sich ergänzenden Kompetenzen. Die Kompetenzen reichen von der Abbildung von Ökosystemleistungen, Waldbewirtschaftung, Wertschöpfungsketten einer grünen Wirtschaft, Umweltökonomie und Finanzplanung bis zur Richtlinienanalyse und dem Kapazitätsaufbau.
Koordinator
Finpiemonte SpA – Finanz- und Entwicklungsagentur der Region Piemont (IT)
Projektpartner
- IT Finpiemonte SpA – Finanz- und Entwicklungsagentur der Region Piemont (IT)
- IT Lombardische Stiftung für die Umwelt (FLA)
- IT Lombardischer Verband für grüne Chemie (LGCA)
- AT BioBASE – Innovationsplattform für Bioökonomie & Kreislaufwirtschaft (früherer Partner)
- AT Universität Graz, Institut für Umweltsystemwissenschaften
- AT Holzcluster Steiermark GmbH - Service & Innovation für die Holzwirtschaft
- SL Slowenischer Forstdienst (SFS)
- DE Ifuplan – Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung GmbH & Co. KG
- FR Nationales Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE)
- FR Regionales Zentrum für Waldeigentum Auvergne-Rhône-Alpes (CRPF)
- FR Nationale Forstbehörde (ONF)
Forest EcoValue und die makroregionale Strategie für den Alpenraum
Das Projekt Forest EcoValue unterstützt die makroregionale Strategie für den Alpenraum EUSALP und zielt darauf ab, mit deren Aktionsgruppen in Schlüsselbereichen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Ökosystemleistungen zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus unterstützt es die Ziele der Alpenkonvention, insbesondere in den Bereichen Bergwaldwirtschaft, Klimaadaption und Schutz der Biodiversität.